
Feiertage in Griechenland
Die gesetzlichen Feiertage in Griechenland weichen nur geringfügig von den Feiertagen in Deutschland ab. Es wird zwischen beweglichen und festen Feiertagen unterschieden. An den gesetzlich festgelegten Feiertagen bleiben Ämter, Behörden und öffentliche Einrichtungen wie Post, Banken und einige Museen geschlossen.
Neben den gesetzlichen Feiertagen gibt es in Griechenland eine Reihe von Feiertagen, die nicht gesetzlich sind. Dazu gehören bei den festen Feiertagen das Fest der Heiligen Drei Hierarchen am 30. Januar, der Heiligabend und Silvester. Nur regionale Bedeutung hat ein Feiertag auf der Insel Kreta. Alljährlich am 25. August findet dort eine festliche Prozession in der Inselhauptstadt Iraklio statt.
Feste gesetzliche Feiertage in Griechenland
- 1. Januar – Neujahrstag
- 6. Januar – Heilige Drei Könige
- 25. März – Tag der Unabhängigkeit
- 1. Mai – Tag der Arbeit
- 15. August – Mariä Himmelfahrt
- 28. Oktober – Ochi-Tag (Tag des „Nein“)
- 25. Dezember – 1. Weihnachtsfeiertag
- 26. Dezember – 2. Weihnachtsfeiertag
Diese Feiertage haben einen festen Platz im Kalender und werden alljährlich am gleichen Tag begangen. Heiligabend am 24. Dezember und Silvester am 31. Dezember sind wie in Deutschland keine gesetzlichen Feiertage.
Bewegliche Feiertage in Griechenland
Die beweglichen Feiertage in Griechenland (Karwoche, Pfingsten) hängen von der Berechnung des Osterdatums ab. Da als Berechnungsgrundlage nicht wie im Rest Europas der Gregorianische, sondern der Julianische Kalender dient, gibt es zeitliche Abweichungen zur Datierung der Feiertage in Deutschland. Folgende bewegliche Feiertage gibt es in Griechenland:
- Rosenmontag
- Karfreitag
- Ostersonntag
- Ostermontag
- Pfingstsonntag
- Pfingstmontag
Neben diesen gesetzlichen Feiertagen gibt es einige bewegliche Feiertage, die nicht offiziell als arbeitsfreie Zeit deklariert sind. Dazu gehören der Aschermittwoch, der Muttertag, Christi Himmelfahrt und der Vatertag.
Orthodoxe Christen und der julianische Kalender
Vorherrschende Religion in Griechenland ist das orthodoxe Christentum. Die Besonderheit liegt nicht nur in einer Abgrenzung zur römisch-katholischen Kirche, sondern auch in der Tatsache, dass die Datierung religiöser Feste wie Ostern auf dem Julianischen Kalender basieren. Dieser geht auf den römischen Imperator Julius Cäsar zurück, war aber fehlerhaft, da er nicht mit dem Sonnenstand synchron lief. Papst Gregor führte im Jahr 1582 eine Kalenderreform durch und stellte im Oktober dieses Jahres die Zeit einfach um elf Tage vor. Griechenland schloss sich dieser Kalenderreform als letzte europäisches Land erst im Jahr 1924 an. Die griechisch-orthodoxe Kirche berechnet die religiösen Feiertage allerdings nach wie vor auf der Grundlage des Julianischen Kalenders. Bei der Datierung der Osterfeiertage und des Pfingstfestes kann es aus diesem Grund zu einer mehrwöchigen Abweichung im Vergleich zu Mitteleuropa kommen.
Geschichtlicher Hintergrund des Ochi-Tages
Der Ochi-Tag am 28. Oktober ist in Griechenland neben dem Unabhängigkeitstag der wichtigste Feiertag ohne religiösen Hintergrund. Er erinnert an ein Ereignis im Jahr 1940. Damals stellte der italienische Diktator Benito Mussolini den Griechen ein Ultimatum, mit dem er die uneingeschränkte Unterstützung durch Griechenland während des Zweiten Weltkrieges einforderte. Präsident Metaxas wies das Ultimatum mit dem griechischen „Ochi“ (Nein) zurück. Als Reaktion marschierten italienische Truppen wenige Stunden später aus dem bereits besetzten Albanien in Nordgriechenland ein. Damit war Griechenland im Morgengrauen des 28. Oktober in den Zweiten Weltkrieg eingetreten.