
Maut in Griechenland
In Griechenland ist die Benutzung nahezu aller Autobahnen gebührenpflichtig. Darüber hinaus fällt für die Benutzung einiger Tunnel und Brücken eine Zusatzgebühr an, die vor Ort entrichtet werden muss.
Die Höhe der Maut richtet sich auf den griechischen Autobahnen nach der zurückgelegten Strecke und dem Fahrzeugtyp. Eine Bemessungsgrundlage für Pkws ist die Höhe der Vorderachse. Bei Gespannen spielen die Höhe der Vorderachse des Zugfahrzeuges sowie die Gesamthöhe des Anhängers eine Rolle bei der Berechnung der Maut. Bei Wohnmobilen dient die Gesamthöhe als Basis für die Ermittlung der Höhe der Straßennutzungsgebühr.
Bezahlung an Mautstationen
Für die Benutzung der kostenpflichtigen Autobahnabschnitte in Griechenland müssen Sie keine Vignette kaufen wie in den deutschen Nachbarländern Österreich und Schweiz. Die Bezahlung erfolgt direkt vor Ort an einer Mautstation, die sich vor dem kostenpflichtigen Straßenabschnitt befindet. Sie bezahlen entweder mit Bargeld oder mit Kreditkarte. Großformatige Schilder über den einzelnen Fahrspuren weisen auf die Art der Bezahlung hin.
Elektronische Bezahlung
Alternativ zur Barzahlung und zur Bezahlung mit Kreditkarte können Sie die Maut in Griechenland auch elektronisch begleichen. Dafür ist ein Transponder erforderlich, den Sie an den Servicestationen der Autobahn-Betreibergesellschaften bekommen. Der Transponder muss vor der Benutzung mit einem Guthaben aufgeladen werden. Bei dieser Zahlungsmethode kommen Sie in den Genuss von Rabatten. Allerdings ist die Lösung für Reisende, die lediglich einen Ferienhaus Urlaub in Griechenland verbringen kaum praktikabel, weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.
Gebührenpflichtige Autobahnen
Mautpflichtig sind praktisch sämtliche Autobahnen auf griechischem Staatsgebiet. Zahlreiche Nationalstraßen wurden ab dem Ende der 1960er Jahre zu Autobahnen mit zwei oder drei Richtungsfahrbahnen ausgebaut. Zur Finanzierung des Baus und zum Unterhalt der Strecken wird eine Straßennutzungsgebühr erhoben. Darüber hinaus gibt es einige privat finanzierte Autobahnprojekte. Die meisten Autobahnen in Griechenland sind in einzelne gebührenpflichtige Abschnitte unterteilt. An der 622 km langen West-Ost-Verbindung von Igoumenitsa am Ionischen Meer über Thessaloniki bis nach Alexandroupoli an der türkischen Grenze befinden sich insgesamt acht Mautstationen. Auf einzelnen Teilstrecken dazwischen wird keine Gebühr erhoben.
Auf eine Besonderheit müssen Sie sich auf der gut 170 km langen Strecke von Korinth nach Kalamata auf der Halbinsel Peloponnes einstellen. Dort fällt für das Befahren des Artemission-Tunnels eine Extramaut in Höhe von 2,50 Euro (Stand Oktober 2019) für Pkws, Gespanne und Wohnmobile an. Die Gebühr müssen Sie vor dem Befahren des Tunnels an der Mautstation entrichten.
Mauptpflichtige Tunnel und Brücken
Neben den Autobahnen ist auch die Benutzung einzelner Tunnel und Brücken mautpflichtig. Dazu gehört der Aktio-Preveza Unterseetunnel, der eine unterbrechungsfreie Fahrt von Igoumenitsa an der Nordwestküste nach Patras auf der Halbinsel Peloponnes ermöglicht. Der Tunnel unterquert seit Juni 2002 den Amphrakischen Golf auf einer Länge von 1,6 km und macht die Benutzung der Autofähre überflüssig. Ebenfalls gebührenpflichtig ist das Befahren der Rio-Andirrio-Brücke. Die Autobrücke überspannt die Meerenge am Eingang zum Golf von Korinth und verbindet die Halbinsel Peloponnes im Norden mit dem griechischen Festland. Die Schrägseilbrücke wurde im Jahr 2004 der Nutzung übergeben und ist knapp 2,9 km lang. Der Bau war lange Zeit umstritten, weil die Rio-Andirrio-Brücke mitten in einem hochgradig erdbebengefährdeten Gebiet liegt.