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Chania

Chania ist die zweitgrößte Stadt auf der Insel Kreta. Die Hafenstadt liegt an der Nordküste der Insel und empfängt Sie mit einer venezianischen Altstadt und einem malerischen Fischerhafen.

Hafenstadt vor Hochgebirgskulisse

Chania liegt an der Nordküste Kretas, rund 100 km westlich der Hauptstadt Iraklio. Ca. 53.000 Einwohner leben in der Kernstadt, die im Norden vom Kretischen Meer begrenzt wird. Lebhafter Mittelpunkt ist der venezianische Hafen aus dem 13. Jahrhundert. Im Binnenland steigt das Gelände hinter der Stadtgrenze an. Bei klarem Wetter sind die mehr als 2.000 m hohen Gipfel der „Weißen Berge“ zu erkennen. Nur wenige Passstraßen führen durch die unwirtliche Gebirgsregion an die Südküste Kretas. Die Gipfelregionen des Gebirges zählen zu den wenigen ausgewiesenen Wüstengebieten in Europa. Schneefälle im Winter lassen die Berggipfel in einem leuchtenden Weiß erstrahlen. Der Europäische Fernwanderweg E4, der quer durch das Hochgebirge verläuft, ist dann unpassierbar.

Mittelmeerromantik am venezianischen Hafen

Der venezianische Hafen von Chania ist ein belebter Treffpunkt und mit seinen zahlreichen Straßencafés und Tavernen ein romantischer Ort. Angelegt wurde das Hafenbecken im 14. Jahrhundert. Der vergleichsweise geringe Tiefgang, der heute das Anlegen von größeren Schiffen verhindert, spielte im Mittelalter nur eine untergeordnete Rolle. Flankiert wird das Hafenbecken an einer Seite von steinernen Hallen, die im Jahr 1497 gebaut wurden. Die nebeneinanderliegenden Steingebäude sind mit Tonnengewölben ausgestattet. Die Venezianer reparierten, warteten und bauten in diesen Hallen ihre hölzernen Galeeren. Die steinernen Werfthallen werden als Arsenale bezeichnet. Eine Touristenattraktion am venezianischen Hafen ist der Nachbau eines minoischen Schiffes. Die „Minoa“ ist hochseetauglich und eine originalgetreue Kopie eines bronzezeitlichen Holzschiffes aus der Zeit um das Jahr 1500 v. Chr.

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Hassan-Pascha-Moschee am Hafenbecken

Ein Gebäude am Hafen, das Betrachtern sofort ins Auge fällt, ist die Hassan-Pascha-Moschee. Sie wurde nach der Eroberung Chanias durch die Osmanen ab dem Jahr 1645 erbaut. Über der Haupthalle wölbt sich die für islamische Gotteshäuser typische Kuppel. Die kleineren Kuppeln an der West- und Nordseite kamen am Ende des 19. Jahrhunderts hinzu. Die Nutzung der Hassan-Pascha-Moschee als islamisches Gebetshaus endete mit der Vertreibung der türkischen Besatzer zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zwischenzeitlich wurde das Gebäude als Lagerhalle, Fremdenverkehrsamt und Museum genutzt. Heute finden Kunstausstellungen mit wechselnden Themen in der ehemaligen Moschee statt.

Fort Firkas und der Leuchtturm

Von der Hassan-Pascha-Moschee führt ein Bummel vorbei an den unzähligen Tavernen am Hafenbecken bis zum Fort Firkas. Die Verteidigungsanlage wurde am Beginn des 17. Jahrhunderts von den Venezianern erbaut, um die Hafeneinfahrt von Chania zu schützen. Von den Wehrgängen im Inneren der Anlage haben Sie einen fantastischen Blick auf das Kretische Meer und das Zentrum der zweitgrößten Stadt Kretas. Den Besuch des Fort Firkas können Sie mit einem Abstecher in das Schifffahrtsmuseum verbinden. In den Ausstellungsräumen wird anhand von nautischen Instrumenten, Schiffsmodellen und archäologischen Funden vom Meeresgrund die Geschichte der Seefahrt dokumentiert. Ein Wahrzeichen von Chania ist der Leuchtturm an der Hafeneinfahrt. Er stammt aus dem Jahr 1830 und wurde auf den Fundamenten eines venezianischen Vorgängerbaus errichtet. Der Abschluss einer umfassenden Restaurierung wurde im Jahr 2006 mit einem Hafenfest gefeiert.

Das Altstadtviertel Splantzia

Zwischen dem Hafenbecken und der Kirche Agios Nikolaos erstreckt sich das Altstadtviertel Splantzia. Das Gotteshaus steht am Platz Platia 1821 und weist eine Kuriosität auf. Der Haupteingang wird von einem christlichen Kirchturm auf der linken und einem Minarett auf der rechten Seite flankiert. Der Grund liegt in den wechselnden Herrschaftsbereichen, zu denen die Insel Kreta im Verlauf der Jahrhunderte gehörte. Erbaut wurde die Kirche im Jahr 1320 als christliches Gotteshaus. Die Osmanen machten eine Moschee aus dem Gebäude und nach der Vertreibung der Besatzer wurde aus dem islamischen Gebetshaus wieder eine christliche Kirche.

Besonders reizvoll sind die engen Kopfsteinpflastergassen in der Altstadt von Chania. Uralte Steinplatten bilden den Bodenbelag in vielen Gassen. Neben den Eingangstüren der sandfarbenen Gebäude stehen Terrakotta-Kübel mit Olivenbäumchen, Oleander oder Zwergpalmen. In der Straße Odos Skridlof finden Sie zahlreiche Boutiquen und Läden, darunter eine große Anzahl an Lederwarengeschäften. Im ehemaligen Jüdischen Viertel steht in der Sackgasse Parodos Kondylaki die Synagoge Etz Hayyim. Das jüdische Gotteshaus kann besichtigt werden. Zum Abschluss eines Bummels durch das historische Stadtzentrum von Chania lädt der Stadtpark an der Tzanakaki-Straße mit seinem alten Baumbestand zu einem Spaziergang ein.

Historische Markthalle von Chania

Neben dem Leuchtturm an der Hafeneinfahrt ist die historische Markthalle ein weiteres Wahrzeichen der Hafenstadt Chania. Das klassizistische Gebäude ist ein sternförmiger Bau, der im Jahr 1913 eröffnet wurde. Als architektonisches Vorbild diente die Markthalle der französischen Hafenstadt Marseille. Seit 1980 steht die Markthalle unter Denkmalschutz. Wenn Sie als Selbstversorger ein Ferienhaus auf Kreta gebucht haben, decken Sie sich an den Ständen in der altehrwürdigen Halle mit frischen Lebensmitteln ein. Von der fangfrischen Dorade über kretischen Wildblumen-Honig und eingelegte Oliven bis hin zu Süßigkeiten und der kretischen Variante des griechischen Tresterbrandes Tsipouro (Tsikoudia) bekommen Sie hier eine Unmenge an landestypischen Speziaitäten. In den kleinen Restaurants speisen Sie preiswert und gut zu Mittag.

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