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Parthenon

Der Parthenon ist das dominierende Bauwerk auf dem Akropolis-Berg in Athen. Geweiht ist der Tempel der Schutzgöttin der griechischen Hauptstadt Athena. Seit 2.500 Jahren thront das weltbekannte Bauwerk als Wahrzeichen Athens auf dem 156 m hohen Burgberg im Herzen der Altstadt.

Die gewonnenen Kriege gegen die Perser führten zum Aufstieg Athens. Die junge Demokratie nahm ab 488 v. Chr. eine Vormachtstellung im Attischen Seebund ein und dieser Ruhm sollte sich nach dem Willen des Staatsmannes Perikles auch in einem neuen Stadtbild niederschlagen. Die Planungen für einen Ausbau des Tempelbezirkes auf dem Akropolis-Berg begannen und im Jahr 447 v. Chr. erfolgte der Spatenstich für den Tempel der Athena.

Parthenon: Zentrum des antiken Athens

Nachdem die Griechen unter Führung Athens die Perser erfolgreich zurückgedrängt hatten, entstand ein neues Selbstbewusstsein in der noch jungen Demokratie. Perikles lenkte im 5. Jahrhundert v. Chr. die Geschicke des Stadtstaates. Der führende Politiker beauftragte die renommiertesten Architekten der damaligen Zeit mit den Planungen für eine Neugestaltung des Tempelbezirks. Der Parthenon sollte das Zentrum des antiken Athens werden. Obwohl von Beginn an klar war, dass der Umbau des Tempelbezirks enorme Summern verschlingen würde, stimmte die Vollversammlung der Athener Bürger für das Bauvorhaben. 447 v. Chr. fiel der Startschuss und mit der Errichtung des Parthenons wurde begonnen.

Beinahe im Wochenrhythmus konnten die Einwohner der Stadt die Veränderungen auf dem Akropolis-Hügel bestaunen. Täglich pilgerten bei Sonnenaufgang Tausende Steinmetze, Zimmerleute, Dreher, Schmiede, Hilfsarbeiter und Sklaven zur Akropolis, um das Tagwerk zu verrichten. Der Tempel der Athena nahm Gestalt an und allmählich wurde sichtbar, welch prunkvolles Gebäude die antiken Stararchitekten Iktinos und Kallikrates entworfen hatten. Die Aufsicht über den Bau hatte der Bildhauer Phidias, der sich selbst aktiv an der bildnerischen Gestaltung verschiedener Bauelemente beteiligte. Gerade einmal neun Jahre dauerten die Bauarbeiten am Parthenon, eine Rekordzeit für die damaligen Verhältnisse. Im Jahr 438 v. Chr. stand der Tempel. Lediglich die Verzierungs- und Dekorationsarbeiten erstreckten sich über einen Zeitraum von fünf weiteren Jahren.

Video: Acropolis & Parthenon

Geradlinige Architektur und geometrische Formen

Als Baumaterial für den Parthenon diente Marmor, der in einer Entfernung von 16 Kilometern abgebaut wurde. Wie den Aufzeichnungen des antiken Geschichtsschreibers Plutarch zu entnehmen ist, waren die Transportkosten der größte Posten des gesamten Bauprojektes. Die Architekten setzten auf eine klare Gebäudestruktur mit geometrischen Formen und einer klassischen Linienführung. Der Säulenumgang bestand aus 17 x 8 dorischen Säulen. Kleine Details sorgten dafür, dass der Tempel trotz der geradlinigen Architektur nicht einförmig wirkte. Die Säulen verjüngen sich im oberen Bereich und die Ecksäulen sind minimal größer als die Säulen dazwischen. Diese minimalen Eingriffe in die Architektur hauchten dem Bauwerk Leben ein und machten es zu einem unverwechselbaren Wahrzeichen der jungen griechischen Demokratie in der Antike.

Die kolossale Statue der Athena

Eine monumentale Statue der Göttin Athena wurde zeitgleich mit der Fertigstellung des Parthenons geweiht. Antike Gelehrte und Geschichtsschreiber beschreiben die Statue als eine mit Bronze- und Goldplatten verkleidete Holzkonstruktion. Für das Gesicht und sichtbare Hautpartien wurde Elfenbein verwendet. Allein das Gold soll ein Gesamtgewicht von 44 Talenten (ca. 1.150 Kilogramm) gehabt haben. Angeblich soll Athena in ein kleidähnliches Kleidungsstück gewandet gewesen sein, das in der Hüfte gegürtet war. Die Finger der linken Hand sollen ein Schild umschlossen haben, das die Abbildung einer Schlange trug. Der Verbleib der Athena-Statue ist bis heute unklar. Letztmalig erwähnt wird sie in Aufzeichnungen aus dem Jahr 170 n. Chr. Unbestätigten Angaben zufolge soll die Statue im 5. Jahrhundert n. Chr. nach Konstantinopel gebracht worden sein, wo sie verloren ging.

Kirche und Moschee: Der Parthenon im Verlauf der Geschichte

Über 1.000 Jahre lang blieb der Parthenon als einer der wichtigsten Tempel der Antike nahezu unversehrt. Alte Schriften belegen, dass das Bauwerk im 4. Jahrhundert n. Chr. praktisch unverändert erhalten war, obwohl Athen damals längst eine Provinz im Römischen Reich war. Die monumentale Statue der Göttin und Schutzpatronin Athens Athena Parthenons wurde im 5. Jahrhundert von einem der oströmischen Kaiser nach Konstantinopel gebracht, wo sich ihre Spur verliert. Im Zuge der Christianisierung und der damit verbundenen Abkehr von den antiken Göttern wurde der Parthenon zu einer christlichen Kirche umgewandelt und der Heiligen Jungfrau Maria geweiht. Das Bauwerk bekam eine Apsis und die inneren Säulenreihen wurden entfernt.

Einen erneuten Wandel zu einem islamischen Gotteshaus erlebte der Parthenon im 15. Jahrhundert, als Athen von den Osmanen erobert wurde. Die Umbauarbeiten beschränkten sich allerdings auf das Hinzufügen eines für eine Moschee typischen Minaretts. Im Jahr 1687 belagerten die Venezianer die heutige Hauptstadt Griechenlands. Die osmanischen Besatzer hatten den Parthenon befestigt und nutzten das Gebäude als Pulverkammer. Ein verhängnisvoller Fehler, wie sich bald herausstellte, denn am 26. September dieses Jahres traf eine venezianische Kanonenkugel das geschichtsträchtige Gebäude. Die nachfolgende Explosion richtete verheerende Schäden an und kaum ein Stein blieb auf dem anderen. Jahrhundertelang blieb der ehemalige Tempel der Athena eine Ruine, an der sich Souvenirjäger bedienten. Wertvolle Statuen und Reliefs gingen für immer verloren. Erst im Jahr 1832 wurde der Parthenon und der gesamte Tempelbezirk auf der Akropolis zur archäologischen Stätte erklärt und mit dem Wiederaufbau begonnen.

Parthenon-Fries: Zankapfel zwischen Briten und Griechen

Eine besondere Rolle in den Beziehungen zwischen Briten und Griechen spielt das Parthenon-Fries, das seit dem frühen 19. Jahrhundert im Londoner British Museum ausgestellt wird. Der britische Gesandte Lord Elgin besuchte im ausgehenden 18. Jahrhundert die Ruinen auf der Akropolis in Athen. Damals stand die Stadt unter osmanischer Vorherrschaft. Der Antike-Fan wollte die wertvollen Überreste unbedingt vor weiterem Verfall bewahren und er entschloss sich, den Parthenon-Fries mit Billigung der Osmanen nach England zu verschiffen. Dort erwarb das British Museum den antiken Schatz. Zu sehen ist eine Prozession, die alljährlich zu Ehren der Göttin Athena abgehalten wurde. Das Herzstück ist eine Abbildung, auf der die Schutzpatronin der Stadt ein Gewand übergeben wird.

Das Parthenon-Fries ist seit der Verschiffung in das Vereinigte Königreich ein Zankapfel zwischen Griechen und Briten. Die Griechen drängen auf eine Herausgabe des Kunstschatzes, während das British Museum auf den rechtmäßigen Ankauf verweist. Bislang zeichnet sich keine Lösung in diesem dauerhaften Konflikt ab. Zumindest entfällt ein Hauptargument der Briten seit der Eröffnung des Akropolismuseums im Herzen von Athen im Jahr 2009. Bisher verwiesen die Engländer auf die nicht vorhandenen Räumlichkeiten, um das kostbare Fries fachgerecht zu lagern. Die modernen und voll klimatisierten Räume des Museums erfüllen jedoch alle Voraussetzungen für eine fachgerechte Aufbewahrung des Parthenon-Frieses.

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