Tauchen in Griechenland
Riesige Zackenbarsche, düstere Unterwasserhöhlen, jahrhundertealte Schiffswracks und spektakuläre Felsformationen unter der Wasseroberfläche – Griechenland überzeugt mit einer Fülle an attraktiven Tauchspots im Mittelmeer. Die reizvollsten Tauchreviere liegen vor den Inseln und Halbinseln im Ägäischen Meer.
Tauchen in Griechenland – farbenprächtige Unterwasserwelten in der Ägäis
Überaus facettenreich ist die Unterwasserwelt in der Ägäis. Zwischen der türkischen Küste und dem griechischen Festland liegen mehr als 3.000 Inseln verstreut, vor deren Küsten sich atemberaubende Tauchreviere befinden.
Zwar kann das Mittelmeer nicht mit der Artenvielfalt tropischer Meere mithalten, doch das hält Hobbytaucher nicht davon ab, im Ferienhaus Urlaub in Griechenland auf Entdeckungsreise zu gehen. Rote und gelbe Hornkorallen krallen sich am felsigen Untergrund fest und Schwärme von Streifen- und Goldbrassen ziehen gemächlich vorbei. Hin und wieder lässt sich ein Gestreifter Zackenbarsch blicken. In kleinen Felshöhlen liegen Muränen auf der Lauer, während über ihren Köpfen Seeanemonen ihre Fangarme in die Strömung recken.
Tauchbasen an der griechischen Küste
In nahezu allen Ferienregionen an der griechischen Küste haben sich Tauchbasen angesiedelt, die Tauchsafaris zu den jeweiligen Hotspots in der Umgebung anbieten. Eine hohe Dichte an Diving Centern finden Sie auf den Inselgruppen der Kykladen und der Dodekanes. Das bekannteste Eiland der letztgenannten Gruppe ist Rhodos.
Auch an der Mittelmeerküste Kretas befinden sich zahlreiche Tauchcenter, die geführte Ausflüge zu den schönsten Tauchspots anbieten. Noch als Geheimtipp für das Tauchen in Griechenland gilt die bergige Halbinsel Pilion, die auf halber Strecke zwischen Athen und Thessaloniki liegt. Wenn Sie einen Tauchurlaub auf der Halbinsel Chalkidiki planen, nutzen Sie die Angebote der Tauchbasen auf den beiden westlichen „Fingern“ Kassandra und Sithonia. An der Küste der östlichen Landzunge mit dem über 2.000 m hohen Berg Athos sind Tauchreviere rar.
Video: Tauchen auf der griechischen Insel Samos mit dem Kerveli Dive Center
Zakynthos: Spektakulärer Tauchspot im Ionischen Meer
Die kleine Insel Zakynthos ist der griechische Tauchspot im Ionischen Meer schlechthin. Das Eiland gehört zur Gruppe der Ionischen Inseln, die sich vor der Westküste Griechenlands bis zur Halbinsel Peloponnes entlangziehen.
Auf Zakynthos kommen vor allem Anhänger des Höhlentauchens auf ihre Kosten. Die zerklüftete Küste punktet mit zahlreichen Unterwassergrotten und eindrucksvollen Felsformationen. Die Grotten unter der Wasseroberfläche tragen Namen wie „Schwefelhöhle“, „Torbogen“ und „Paternosterhöhle“. Schwämme und Seesterne bevölkern den felsigen Untergrund und im ewigen Halbdunkel liegen Tintenfische und Muränen auf der Lauer. Mit etwas Glück können Sie auf einem Tauchgang Unechte Karettschildkröten und Mönchsrobben beobachten. Die seltenen Tierarten sind auf Zakynthos beheimatet.
Wrack- und Ruinentauchen vor der Küste der Halbinsel Peloponnes
Tausende Schiffe sanken in den letzten 3.000 Jahren vor der griechischen Küste. Zum Schutz der Altertümer war das Tauchen in Griechenland bis zum Jahr 2006 nur mit einer behördlichen Genehmigung möglich. Heute ist das Tauchen vor der griechischen Küste mit Ausnahme weniger Gebiete erlaubt. Die Halbinsel Peloponnes ist ein Hotspot für Wracktaucher.
Im Süden liegt unweit des Hafenstädtchens Plitra ein Schiff der griechischen Marine auf dem Meeresgrund, das im Jahr 1941 versenkt wurde. Da sich keine Tauchbasis in der Umgebung befindet, gelangen nur Hobbytaucher mit eigner Ausrüstung zum Wrack. Auf den Spuren der Antike tauchen Sie am Spot Limeni, der sich ebenfalls an der Südküste der Halbinsel befindet. Dort liegen unzählige Amphoren am Meeresgrund, die einst ein antikes Handelsschiff geladen hatte.
Ein spektakulärer Tauchspot vor der Halbinsel Peloponnes liegt in der Nähe der Stadt Neapoli. Hier liegt in einer Tiefe von elf Metern die „Kaptain Ismail Hakki“ auf dem weißen Sand des Meeresbodens. Das 60 m lange Schiff sank im Januar 1978 in einer Entfernung von 100 m zum Ufer und befindet sich in einem ausgezeichneten Erhaltungszustand.
Unweit der Hafenstadt Plitra wartet eine besondere Attraktion auf Hobbytaucher. Auf dem Meeresgrund liegen die Überreste der antiken Stadt Asopos, die im Jahr 365 v. Chr. nach einem Erdbeben in den Fluten versank. Neben steinernen Tempelruinen und den Resten eines antiken Theaters liegen Abertausende Tonscherben zwischen den Trümmern.
Tauchspots auf Kreta
Kreta ist die größte griechische Insel und ein Urlaubsparadies mit weißen Stränden, spektakulären Gebirgsregionen und faszinierenden Tauchplätzen. Zu den berühmtesten Tauchspots des Landes gehört das Örtchens Anissaras bei Hersonissos an der Nordküste Kretas. Rund 800 m vor der Küste liegt in einer Tiefe von ca. 25 m das Wrack eines deutschen Jagdflugzeuges aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Messerschmidt BF 109 wurde vermutlich gegen Kriegsende abgeschossen und zerbrach beim Aufprall auf die Wasseroberfläche in mehrere Teile. Die Pilotenkanzel und die Tragflächen liegen wie der abgerissene Propeller auf dem sandigen Meeresboden.
Ebenfalls an der Nordküste Kretas befindet sich rund 25 km östlich der Stadt Rethymno der sogenannte Ankerfriedhof von Panormos. Die verträumte Ortschaft war unter venezianischer Vorherrschaft im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz.
In einer Tiefe von rund 20 m liegen unweit der Küste mehr als ein Dutzend Anker auf dem Meeresboden. Das Alter der ältesten Exemplare wird auf 400 Jahre geschätzt. Ein ungewöhnliches Taucherlebnis erwartet Sie am einzigen natürlich entstandenen Süßwassersee der Insel Kreta. Der Kournas-See liegt in den Bergen nahe dem Dorf Georgioupolis. In der Flachwasserzone leben Süßwasserkrabben, Bachschildkröten und verschiedene Schleimfischarten.