Wandern in Griechenland: Sanfte Hügel und imposante Berge
Griechenland ist nach offizieller Einstufung ein Gebirgsland. Mehr als drei Viertel der Landfläche sind bergig, wobei im Gebirgszug des Olymp die höchsten Gipfel (2.918 m) in den Himmel aufragen. Zahlreiche Aktivurlauber erkunden die spektakulären Bergregionen des Landes alljährlich im Rahmen von Wanderungen.
Götterdämmerung: Wandern am Olymp
Ein mystischer Zauber umgibt den höchsten Berg Griechenlands. Der 2.918 m hohe Olymp wurde in der Antike als Sitz der Götter verehrt und seine Flanken sind heute ein populäres Wandergebiet. Der europäische Fernwanderweg E4 führt westlich von Litochoro in die Gipfelregion. Dabei passiert er die wildromantische Enipea-Schlucht und das Kloster des heiligen Dionysos.
Ein Wanderweg mit der Bezeichnung O2 führt aus Richtung Süden von der Halbinsel Pilion kommend in die Hochgebirgsregionen des Olymp-Massivs. Mehrere Berghütten laden unterwegs zu einer Rast ein. Einige, wie die Hütte „Spilios Agapitos“ auf einer Höhe von 2.100 m, bieten zusätzlich Übernachtungsmöglichkeiten. In Betrieb ist sie von Mai bis Oktober.
Chalkidiki: Wandern auf der „Dreifinger-Halbinsel“
Im Norden Griechenlands ragt die Halbinsel Chalkidiki mit ihren charakteristischen drei Landzungen in die Ägäis hinein. Zum Genusswandern lädt der westlichste der drei „Finger“ ein. Die mit Kiefern bewachsenen Hügelkämme auf Kassandra sind kaum höher als 350 m. Die reizvollen Sandstrände auf dieser Landzunge sind beliebte Orte für Strandwanderungen.
Der mittlere „Finger“ trägt den Namen Sithonia. Herrliche Wanderwege durchziehen das zentrale Itamos-Gebirge, dessen höchste Gipfel mehr als 800 m hoch in den Himmel aufragen. Ziegen und Schafe durchstreifen die Hochebenen und von den zahlreichen Steilküsten öffnen sich atemberaubende Aussichten auf das Meer.
Athos mit dem gleichnamigen Berg auf der Südspitze ist die östlichste Landzunge der Halbinsel Chalkidiki. Zur Mönchsrepublik Athos haben Frauen keinen Zutritt und für männliche Touristen ist der Zugang streng reglementiert.
Video: Außeralpine Bergtouren - Europa - Griechenland - Quer durch Nordgriechenland
Griechenlands „Himmelsleitern“: Wanderungen zu den Meteora-Klöstern
Sie wurden auf unzähligen Fotos verewigt und zählen zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Griechenland: Die Meteora-Klöster. 24 Klosteranlagen thronen in schwindelerregender Höhe auf den Spitzen von Felstürmen, ducken sich in natürlich entstandene Felsspalten und stehen in mehreren Hundert Metern Höhe an steil abfallenden Felswänden.
Sechs Meteora-Klöster sind noch bewohnt und einige sind für Touristen geöffnet. Ausdauer und Kondition sind auf den Wanderungen gefragt, denn die Anlagen liegen wie Adlerhorste in schwer zugänglichen Bergregionen.
Mönche und Nonnen bekommen die Outdoor-Aktivisten kaum noch zu Gesicht, denn die meisten haben den Klöstern den Rücken gewandt und sind abgewandert. Ein Grund war der zunehmende Tourismus, der die asketische Lebensweise der orthodoxen Geistlichen maßgeblich einschränkte.
Wandern im Pindos-Gebirge
Im äußersten Nordwesten Griechenlands zieht sich an der Grenze zu Albanien das Pindos-Gebirge mit seinen bis zu 2.600 m hohen Gipfeln entlang. Eine einzigartige Wanderregion trägt den Namen Zagoria und ist bekannt für die 46 idyllischen Bergdörfer. Seit Jahrhunderten scheint die Zeit in der schwer zugänglichen Gebirgsregion stillzustehen. Schafe und Ziegen der wenigen Hirten werden immer wieder von Wölfen gerissen und auch Braunbären leben in den Bergen.
Auf den Wanderungen von Dorf zu Dorf überqueren Sie immer wieder jahrhundertealte Steinbrücken, die tiefe Schluchten und reißende Gebirgsbäche überspannen. Ein Wanderhighlight im Pindos-Gebirge ist die 23 km lange Vikos-Schlucht. Der „griechische Grand Canyon“ ist 900 m tief und nicht breiter als 1.100 m.
Kreta: Wanderspaß auf der größten Insel Griechenlands
Kreta liegt rund 100 km südlich des griechischen Festlandes in der Ägäis. Die größte Insel des Landes empfängt Ferienhaus-Urlauber nicht nur mit Traumstränden an der Küste, sondern auch mit fantastischen Wanderwegen in den Gebirgsregionen. Im Zentrum erhebt sich das Ida-Gebirge mit seinen über 2.400 m hohen Gipfeln. Im Westen erstreckt sich die karge Berglandschaft der Lefka Ori, die zu den wenigen ausgewiesenen Wüstengebieten in Europa zählt. Keine Bäume und keine Sträucher gedeihen in der Steinwüste in über 2.000 m Höhe.
Ein ganz anderes Bild bietet sich Wanderern an den Hängen der Samaria-Schlucht, die diesen Gebirgszug bekannt gemacht hat. Ausgedehnte Waldgebiete mit einem großen Bestand an Kalabrischen Kiefern und Kretischem Ahorn bedecken die Bergflanken.
Wilde Ziegen durchstreifen die Wildnis auf der Suche nach Nahrung und mit etwas Glück sehen Sie über sich ein Exemplar der seltenen Bartgeier kreisen. Da die Samaria-Schlucht nahezu jeder Organisator von Outdoor-Aktivitäten im Programm hat, ist sie oft überlaufen. Alternativ bietet sich die acht Kilometer lange Imbros-Schlucht für eine Wanderung durch das ausgetrocknete Flussbett am Grund an.
Peloponnes: Wanderparadies an der griechischen Westküste
Die Halbinsel Peloponnes mit ihrer teils wild zerklüfteten Küste ragt im Westen Griechenlands in das Mittelmeer hinein. Die besten Wandergebiete befinden sich in den Gebirgszügen im Norden und Süden, die mit ihren bis zu 2.400 m hohen Gipfeln Hochgebirgscharakter haben.
Ein herrliches Wanderziel ist das Moni-Sotiros-Kloster im Taygetos-Gebirge, das Sie nach einer Wanderung durch ein ausgetrocknetes Flussbett erreichen. Das angesagte Klettergebiet Leonidio lockt nicht nur Kletter-Enthusiasten, sondern auch Wanderer und Trekking-Fans an. Über alte Eselpfade geht es durch eine karge Berglandschaft. An einigen Punkten öffnet sich eine traumhafte Panoramaaussicht auf das Meer. Wie überall in Griechenlands Gebirgsregionen benötigen Sie auch auf der Halbinsel Peloponnes eine klassische Wanderausrüstung mit knöchelhohen Wanderstiefeln und Multifunktionsbekleidung.
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